Der Arbeitsbereich Inklusion über die Lebensspanne fokussiert einen lebensabschnittsübergreifenden Blick auf Inklusion und adressiert vor allem die Herausforderungen, die mit Lebensabschnittswechseln (z.B. Kindertagesstätte > Grundschule > Weiterführende Schule > Ausbildung > Arbeitsmarkt) einhergehen.
Nach einem ökosystemischen Ansatz (U. Bronfenbrenner) sind wir stets in ein komplexes Gefüge aus Mikrosystem (Handlungen und Beziehungen in Familie, Freundschaften, Schule, Arbeitsplatz, etc.), Mesosystem (Beziehungen und Interaktionen zwischen den Mikrosystemen), Makrosystem (Gesamtheit aller Beziehungen in der Gesellschaft, Gesetze, Normen, etc.) und Exosystemen (Beziehungssysteme, denen eine Bezugsperson angehört, z.B. Arbeitsstelle eines Elternteils). Zusätzlich beschreibt Bronfenbrenner mit dem Begriff „Chronosystem“, wie markante Zeitpunkte in der Biografie das Individuum beeinflussen. Hier spielen sowohl „normative“ Chronosysteme (z.B. der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule) als auch „non-normative“ Chronosysteme (z.B. Arbeitsplatzverlust) eine Rolle. Gerade die normativen Chronosysteme, also vor allem Übergänge zwischen formalisierten institutionellen Systemen, sind oft nicht barrierefrei und können in der (Bildungs-) Biografie zu Problemen und Brüchen führen.
Vor diesem Hintergrund bündelt der Arbeitsbereich zum einen Forschungsprojekte, die im Kontext von Inklusion zum Ziel haben, sozial-ökologischen Übergänge bei Lebensabschnittswechseln abzuflachen und Barrieren in institutionellen Übergängen zu reduzieren. Zum anderen dient der Arbeitsbereich der Vernetzung unterschiedlicher Projekte und Forschungsgruppen, die sich mit je spezifischen Lebensabschnitten oder Lebensbereichen (Lernen und Wissensanwendung, Wohnen, Freizeit, Arbeit, Partnerschaft, etc.) befassen.